Technik: Sind die 600er leistungsmäßig am Limit angelangt?
Die Suzuki GSX-R 600 Bj 2004 leistet laut Herstellerangaben irgendwo um 120 Kurbelwellen PS bei 14.000 U/min. Eine amerikanische Zeitschrift hatte sie bereits am Prüfstand und verglich ihre Hinterradleistung mit jener der 2003er 600er der großen Hersteller. Ergebnis: 0,3 PS weniger als die bisherige Klassenbeste, die Honda CBR 600 RR. Allerdings bei 500 U/min höher als die Honda, nämlich bei satten 14.000 U/min!
Da Spitzenleistung in wichtigem Maße über die Drehzahl gewonnen wird, wäre der Suzuki Motor prinzipiell imstande, noch ein wenig mehr Leistung zu mobilisieren. Warten wir mal ab, ob die Prüfstände da draußen nicht schon bald eine stärkere GSX-R 600 dermessen werden, von der ersten Messung weg kann man kaum auf den Durchschnitt schließen.
Generell gesehen scheint es jedoch wirklich so, als ob die 600er Motoren nun weitgehend ausgereizt wären. Nachdem es keine Leistungssprünge mehr gibt wie zB aktuell bei den 1000ern, scheint das technische Limit für Serienfahrzeuge mit alltagstauglich hoher Standfestigkeit nahezu erreicht zu sein. Wobei die 200 PS pro Liter Hubraum eh schon unglaublich sind.
Noch vor wenigen Jahren gereichten 200 PS/Liter Formel I Motoren zur Ehre, zb in den 700 PS Motoren mit 3500ccm, die zuletzt 1994 zum Einsatz kamen. Selbst 1996 kamen in der Formel I noch 200 PS/Liter Motoren zum Einsatz, zB der Ford Cosworth Motor.
Was bei Motorrädern noch dazukommt, ist die Anforderung der Fahrbarkeit. Man könnte unter Verzicht auf Drehmoment in der Mitte noch mehr Spitzenleistung rauskitzeln. Heraus käme ein Motorrad, das man so fahren müsste wie frisierte 50ccm Kleinmotorräder. Dauernd in den höchsten Drehzahlen jodeln und nur mehr schalten. Zudem würde die Haltbarkeit darunter ziemlich leiden.
(28.2.2004, 13:00)
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Re: Technik: Sind die 600er leistungsmäßig am Limit angelangt? von kottan am 13.02.2007, 18:44 | nein, sind sie nicht. die "offenbar erreichten leistungsgrenzen" werden seit 100 jahren mehr oder weniger heruntergebetet und waren noch nie dauerhaft stichhaltig. aber die entwicklung wird - nicht zuletzt durch umwelt- und lärmbestimmungen - zunehmend zäher. leistungsmäßig ist das - gemessen am theoretisch möglichen - noch immer ein furz. hiezu zwei unorthodoxe stichworte: zweitakter und turbolader. zweitakter haben spezifisch schon mal die doppelte leistung von viertaktern und turbos: 400 kW sind relativ locker drin. die haltbarkeit muss man natürlich in minuten ansetzen, aber so ähnlich sind die leistungsdimensionen gelagert. |
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