Fahrtechnik: Ringblicktechnik
Da ziemlich viele Motorradfahrer früher oder später sichs mal am Ring live geben, sei hier extra mal erwähnt wie das ist mit dem Blicken am Ring, plus eine Trockenübung dazu.
Weit vorausschauen
Am Ring wird sehr schnell gefahren, daher ist verhältnismäßig sehr weit vorauszublicken. Die ersten 30 Meter Asphalt vor der Maschin sind aber schon so was von unwichtig. Zeitweis muss 300 Meter weit vorausgschaut werden, fast immer jedoch 100-200 Meter weit.
Blick horizontal halten
Der Mensch verliert die Orientierung, wenn er seinen Kopf schief hält. Das kann man sehr leicht ausprobiern: Geh mal über eine Stiege runter und halte dabei den Kopf ganz schief. Vorsicht Sturzgefahr! .
Daher ist es wichtig, auch bei großen Schräglagen den Blick ständig möglichst horizontal zu halten. Die Augen sollten stets auf gleicher Höhe sein, der Kopf nicht in Schräglage mitgehen.
So, das war's auch schon mit der Theorie
Nun zur Übung.
Es ist nicht einfach, aus der nach vorne gebückten Sitzposition heraus in oarger Schräglage den Blick horizontal zu halten. Dazu muss man den Hals einerseits seitlich verdrehen (Blicktechnik in die Kurve hinein), und andererseits den Kopf auch stark nach hinten kippen. Und das ganze mit Helm auf. Zum Glück unterstützt einen dabei ein bissl der harte Gegenwind.
Die Übung.
- Stell dich oder setz dich in die Mitte eines Raumes, den Wänden entlang ausgerichtet.
- Blicke nach vorne oben, in die Kante zur Decke (entspricht der Geradeausfahrt)
- Drehe nun den Kopf um nahezu 90° nach Links und blicke ebenfalls dort oben in die Kante zur Decke. Drücke deinen Kopf nach hinten auf deine rechte Schulter. Langsam beginnen mit dieser Übung!
Vorsicht: Überdehnungsgefahr!
-
Schiele nun um weitere 45° nach Links.
- Damit hast du die Rumpf-Kopf-Augenstellung eingenommen, die du in den ewig langen Linkskurven der Rennstrecke brauchen wirst, um deinen Blick trotz hoher Schräglage einerseits horizontal zu halten, und andererseits weit in die Kurve hinein vorausblicken kannst.
- Halte diese Position für 5 Sekunden.
- Drehe nun deinen Kopf weich wieder auf die Geradeaus-Stellung gerade vor Dir an der Deckenkante. Raste hier für 5 Sekunden.
-
Drehe nun den Kopf um nahezu 90° nach Rechts, neige deinen Kopf dabei verstärkt nach hinten, sodass er fast auf deiner linken Schulter zu liegen kommt. Schiele um bis zu 45° nach rechts.
- Verharre 5 Sekunden.
- Schwenke deinen Kopf wieder auf die Gerade ein.
Wiederhole diese Übung mehrmals täglich in 12 Einheiten.
Steigere nach und nach auf 30 Einheiten.
Dann sollten deine Nackenmuskeln bezüglich Kraft und Beweglichkeit gerüstet sein für einen harten Ringtag.
(28.5.2004, 17:00)
|
|
| |
| durchschnittliche Punktzahl: 5 Stimmen: 1
|
|
|
|