Ist das Motorrad fertigentwickelt?
In einem Thread voller Kindereien meinte "Mr.Tom" plötzlich,
> die monster bauns in dem style seit 12 jahren gleich
> sowas find ich schon cool
> aber nur weil den itakan nix neues einfällt
Hmmmm. Fällt den Italienern wirklich nix mehr Neues ein, oder... ?
KoflAIR kam nach einigem Nachdenken zu folgendem Schluss.
Es gibt in der Zwischenzeit, nach langem ausprobiern der Motorradindustrie, ein paar finale Konzepte die funktioniern und kaum mehr verbessert werden können.
Eins dieser Konzepte heißt Naked Bike.
Eins heißt Enduro.
Eins heißt Supersportler.
Grundlegendes kann an diesen Typen nicht mehr verbessert werdn, meint KoflAIR.
Weil:
- Die Motoren sind gut entwickelt, erkennbar am Drehmoment von 1,1 Nm pro 10ccm, also 110 Nm bei 1000ccm. Bei den Motoren kann die Leistung auf oder ab verschoben werden, damit steigen die PS und verschiebt sich die Drehmomentkurve, und es ändert sich die Fahrbarkeit. Mehr PS, schlechtere Fahrbarkeit.
- Die Fahrwerke werden den neuesten Reifenentwicklungen angepasst. Dadurch sind die Gerätln handlicher geworden. Die letzten Erkenntnisse haben die Motorräder sowohl stabil, als auch handlich werden lassen.
- Die Bremsen waren schon 1990 gleich gut wie jetzt, vielleicht noch nicht ganz so standfest.
- Die Sitzpositionsergonomie war schon 1990 sehr gut, aber trotzdem immer für Experimente zu haben (Fussrastenposition, Lenkerbreite, -kröpfung, -abstand)
Heutige Motorradneuentwicklungen spielen sich in erster Linie in einem Bereich ab, wo es gilt, neue funktionierende Geometriepakete zu finden. Breitern Lenker, kürzern Radstand, Fussrasten stückl nach hinten, Motor mit mehr PS, lustiges Design, und fertig is a SuperDuke.
Ob's schneller is, zeigt sich dann erst in der Praxis. Und wenns schneller is, dann nur ganz marginal, und letztlich wird doch der schnellere Fahrer die bessere Oxzeit hinlegen.
KoflAIR ist sehr gspannt auf die Suzuki B-King, ein weiteres Experiment aus dieser Reihe. Ein per Kompressor aufgeladener Hayabusamotor als Nakedbike mit 250 PS und wohl reichlich Fahrhilfenelektronik ala Wheelielimiter und so Zeugs.
Die Parameter, die den technischen (also nicht äußerlichen) Charakter eines Motorrads ausmachen, lassen sich eigentlich übersichtlich listen.
- Schwerpunkt
- Gesamtgewicht
- Hubraum + PS
- Fahrwerksgeometrie incl. Radstand
- Lenkerhöhe, -breite, -kröpfung
- Sitzhöhe, -breite, -position
- Fussrastenposition
In diesem Sinne hat KoflAIR übrigens dieser Tage beschlossen, den Fazer nicht mehr zu verkaufen, sondern zu Ende zu fahren.
Weil KoflAIR der Meinung ist, dass mit der vorliegenden Implementierung der Yamaha FZS 1000, an dem grundsätzlichen Konzept "unverkleidetes Motorrad mit Windschutz, bequemer Sitzposition, zuverlässiger technischer Basis und mächtigem Motor" nix mehr wesentliches verbessert werden kann.
Bin trotzdem gspannt, wie die Motorräder im Jahr 2015 aussehen werden und vor allem wie sie sich bewegen lassen, und ob sie am Ox schneller sind oder nicht.
Und komme mir jetzt keiner mit "den Ox hams 2014 untertunnelt!"
(2.1.2005, 22:35)
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Re: Ist das Motorrad fertigentwickelt? von Chuck am 09.01.2005, 13:53 | Da trifft KoflAIR den Nagel mal wieder auf den Kopf. Der letzte Quantensprung in der Motorradtechnik hat sich auf dem Reifensektor abgespielt. Damit ist eigentlich alles, wo die modernen 17-Zöller drauf passen, aktuell. Ich wage mal zu behaupten, dass z.B. eine YZF 1000 auch heute noch zu den besten Motorrädern überhaupt gehört - auch wenn so etwas nach diversen Testberichten eigentlich unfahrbar sein müßte. |
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Re: Ist das Motorrad fertigentwickelt? von sprachbox am 30.03.2005, 17:56 | Würde meinen, dass in kleinen Schritten sehr wohl noch Verbesserungen stattfinden:
- Gewichtsreduktion: gerade die angesprochenen Ducs werden im Vergleich zur japanischen Konkurrenz bald zu Schwergewichten mutieren
- Massenkonzentration um den (zu senkenden) Schwerpunkt: das Bike wird dadurch einfacher & neutraler zu fahren
- Motormanagement: wer das brachiale Anreißen einer ´99er-R1 kennt & diese mit einer 1000er Supersport neuester Generation vergleicht, der weiß was ich meine - man ist heute zumindest gleich schnell oder noch schneller beim Rausbeschleunigen, aber das dafür sogar mit deutlich weniger Adrenalin.
- Serienfahrwerke: ich denke, dass heute der Unterschied zu Öhlins & Co deutlich geringer ist als z.B. vor 7-10 Jahren. Sehr bald sollte es sich auch für den ambitionierten Privatfahrer nimma auszahlen hier großartig in den Zubehörsektor zu investieren |
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Re: Ist das Motorrad fertigentwickelt? von vimes am 04.04.2005, 12:27 | weiterentwicklungen wirds immer geben, solange jemand motorradln baut!
auch wenn sie sich heute in einem sehr engen rahmen abspielen und meistens nur als optimierungen betrachtet werden können.
trotzdem denke ich, dass immer noch neue konzepte gefunden werden können - vergleiche BMW mit ihrem tele- und paralever!
ich muss aber kofl widersprechen, wenn er meint:
zitat: "Die Bremsen waren schon 1990 gleich gut wie jetzt, vielleicht noch nicht ganz so standfest."
allein der unterschied in der bremserei zwischen meiner 99er R6 und der ZX6R von 2003 war ein hammer! und ich spreche hier von originalteilen, also keine sintermetallbelaege aus dem zubehörhandel.
habe mit der kawa am pannring alle bremspunkte neu suchen müsse, weil die ZX bremsen derartig brachial verzögert haben und das mit genau 0 handkraft - habe angefangen nur mehr mit dem zeigefinger zu bremsen, am ring!
ich kann nur sagen, was es da zwischen einem abs
Den Rest des Kommentars lesen... |
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